Pflanzenheilkunde
Phytotherapie - Kraft der Pflanzen
Der Begriff Pflanzenheilkunde, auch Phytotherapie genannt, bezeichnet die Lehre und Anwendung von heilkräftigen Pflanzen. Die aus Pflanzen hergestellten Arzneimittel werden Phytotherapeutika genannt.
Die Pflanzenheilkunde ist eine der ältesten medizinischen Therapiemethoden der Welt und bereits vor Jahrtausenden bildeten Pflanzen die Ausgangsstoffe für die ersten Arzneimittel. Trotz der zunehmenden Anzahl an synthetischen Medikamenten, erfreut sich die Pflanzenheilkunde immer noch großer Beliebtheit, vor allem natürlich in der Alternativ-Medizin.
Der Begriff Phytotherapie wurde von dem französischen Arzt (1870 - 1955) geprägt, der im frühen Jahrhundert das Buch „Précis de Phytothérapie“ veröffentlichte. Rudolf Fritz Weiss begründete ab 1931 die wissenschaftliche Pflanzenheilkunde in Deutschland.
Wirkstoffe in der Pflanzenheilkunde
Pflanzliche Arzneimittel verfügen über ein breites therapeutisches und pharmakologisches Wirkspektrum. Zu den arzneilich wirksamen Inhaltstoffen zählen:
• Alkaloide
• Ätherische Öle
• Glykoside
• Saponine
• Bitterstoffe
• Gerbstoffe
• Flavonoide
• Cumarine
• Schleimstoffe
• Hormone
Viele Heilpflanzen wurden wissenschaftlich untersucht und gelten in ihrer Wirksamkeit inzwischen als anerkannt.
Anwendung der Phytotherapie
In der Pflanzenheilkunde werden Krankheiten verschiedenster Art mit Zubereitungen aus Heilpflanzen behandelt. Die Pflanzen kommen frisch, getrocknet oder als Extrakte zum Einsatz. Dabei wird je nachdem die ganze Pflanze oder Pflanzenteile verwendet: Blätter, Blüten, Wurzeln, Knospen, Rinde, Samen.
Zur innerlichen Anwendung kommen Tees, Kapseln, Tabletten, Säfte oder Tinkturen zum Einsatz und zur äußerlichen Anwendung sind Wickel, Umschläge, Salben, Cremes, Öle oder Bäder nutzbar. Besonders beliebt ist die Pflanzenheilkunde zur Selbstbehandlung von Erkältungen, Verdauungsbeschwerden, kleinen Verletzungen, Hauterkrankungen oder bei Blasenentzündung. Oftmals weisen pflanzliche Präparate deutlich geringerer Nebenwirkungen auf, als herkömmliche Medikamente.
Phytotherapie für Tiere
Auch bei Tieren hat sich die Pflanzenheilkunde bereits vielfach bewährt. Wenn Tiere die Möglichkeit bekommen, wählen sie ganz intuitiv die Pflanzen und Kräuter aus, die sie gerade benötigen. Zu beobachten zum Beispiel bei Pferden und auch bei Hunden, die bei Verdauungsstörungen Pflanzen wählen, die sie sonst nicht fressen.
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